Hier entsteht eine Theater-Chronik

Veröffentlicht auf von marthe

Es ist noch viel zu tun, bis sich der virtuelle Vorhang öffnet.

Ein bisschen
kann man schon mal hinter die Kulisse schauen, oder auf die anderen 

Internetauftritte der Theatergründerin

(Mon Marthe 

Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

(Version vom 20. Sep. 2006)

Das "Kabarett Mon Marthe" war eine Kleinkunstbühne mit Bistro in Hamburg-Eppendorf. Sie befand sich in der Tarpenbekstrasse 65 an der Ecke zum Lokstedter Weg und bestand von 1974 bis 2001.

Der Laden hatte eine lange Tradition. Das Haus selbst ist Baujahr 1902 und war immer eine Lokalität mit Saalbetrieb und Kegelbahn im Eck. Bis Anfang der 70er noch Vereinshaus Nord, wurde der Laden dann nach Übernahme 1974 durch Marthe Friedrichs, die den stillgelegten Saal wieder aktivierte, als Musikkneipe Truck Stop wiedereröffnet.
Sie machte fünf Jahre lang dort alle Arten von Musikveranstaltungen, danach mehr und mehr Satire-, Kleinkunst- und Theaterveranstaltungen.


Während dieser Zeit traten außer Truck Stop viele andere Gruppen und Künstler unterschiedlichster Musikrichtungen hier auf, wie z.B. Hannes Wader, Franz Josef Degenhardt, Tony Sheridan und Torfrock.


Der Laden wurde auch ein Treffpunkt der ganz besonderen Art; es konnte passieren, dass am Tresen ein paar Mitglieder der Jungen Union saßen, im Saal hinten gerade eine Veranstaltung der DKP stattfand, und vorn in der Ecke noch einige FDPler oder Sozis ihr Guinness tranken. Streit gab es nur verbal, was vermutlich auch an
Charme und Diplomatie der  Wirtin lag.

Legendär waren die Weihnachts- und Sylvesterfeiern, bei denen es sich Marthe nicht nehmen ließ, ein paar Gedichte von z.B. Ringelnatz vorzutragen. Anfang der 80er Jahre war aus dem Saal mit etwa 100 Plätzen die erste Hamburger Kleinkunstbühne geworden, in der schwerpunktmäßig ein aktuelles Kabarett-Programm geboten wurde. Außerdem waren Chansonabende, Lesungen und Klassikabende ein fester Bestandteil des Programms. Marthe Friedrichs war es gelungen, das erste Satire-Theater mit kontinuierlich aktuellem Kabarett-Programm in Hamburg zu etablieren. Es war durch seine Intimität bis heute der ursprünglichste Rahmen, den Kabarett in Hamburg hatte.

1984 benannte Marthe den Laden in Anlehnung an die Wiege des Kabaretts, dem "Le Chat Noir" am Mont Martre in Paris in Kabarett Mon Marthe um und konzentrierte sich ganz auf das Theater. Sie holte Kabarettisten aus ganz Deutschland, Österreich, USA nach Hamburg und förderte den Nachwuchs, für den sie ein sehr gutes Gespür hatte.
Letzte "Entdeckung" 1999 Comedien-Mann Mario Barth.
Über 200 Aufführungen im Jahr fanden im Kabarett Mon Marthe statt, dass zu einer Institution geworden war, weit über Hamburgs Grenzen hinaus bekannt, und in dem fast alle Kabarettgrößen auftraten.

Um nur einige Namen zu nennen:
Mathias Beltz, Martin Buchholz, Hans-Dieter Hüsch, Dietrich Kittner, Rainer Kröhnert, Die Missfits, Dieter Nuhr, Janice Perry, Arnulf Rating, Georg Schramm, Lilo Wanders...u.v.m.

Die Medienarbeit, Programmplanung, Theater- und Gastronomieorganisation oblag allein (Mon)Marthe. Sie machte die Pressearbeit, half Künstlern bei der Erstellung von Presseinfos und Plakaten, schrieb auch mal Texte und Melodien für Kabarettaufführungen. Außerdem organisierte sie Malerei- und Fotoausstellungen in den Räumen des Theaters.

Eigenverantwortliches Hausensemble wurde von 1988 bis 1994 das Duo Alma Hoppe, von denen J-P. Petersen vorher zeitweise als Bedienung hinterm Tresen gestanden hatte.
Das Duo machte 1994 ein größeres eigenes Haus auf und Marthe übernahm auch die Theaterleitung wieder.


Da die meisten kleinen Theater ohne Subventionen auf Dauer nicht überleben können, aufgrund ihrer Größe auch für Sponsoren nicht interessant sind, ging Marthe mehr und mehr dazu über, das Theater für Feiern, Seminare und Präsentationen inklusive Kulturprogramm anzubieten.
Mit Erfolg, denn das Theater konnte sich über diese Art Veranstaltungen finanzieren. Außerdem gründete sie einen Theaterföderverein der für die kleinsten Bühnen in Hamburg mit zusammengerechnet 2000 Plätzen Öffentlichkeitsarbeit machte und dessen Vorsitz sie bis zur Schließung ihres Theaters innehatte.

Weil die baulichen Mängel in dem Teil des Wohnhauses in dem das Theater war, immer gravierender wurden, der Hauswirt sich weigerte, diese zu beheben, entschloss sich Marthe Friedrichs, am 31. Dezember 2001 die letzte Theateraufführung im Kabarett Mon Marthe zu veranstalten, und gab schweren Herzens ihr kleines Theater mit 100 Plätzen auf.  Nachzulesen auch HIER

Read the english version

 

Siehe auch: Das Mon Marthe in den Medien
oder hier:
Künstler im Mon Marthe

Veröffentlicht in Theater-Geschichte

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Y
<br /> wunderschoen!<br /> <br /> <br />
Antworten
M
<br /> Danke, sehr komplimentös! <br /> <br /> <br />